Aufmacherbild

Filialkirche St. Peter Willhelmsfelderstr. 105 in Peterstal-Ziegelhausen,
erbaut 1896

von dem Erzbischöflichen Oberbauinspektor Ludwig Maier.


Geschichtlicher Hintergrund

Seit 1806 gehört die talaufwärts im Steinbachtal gelegene Ortschaft Peterstal als Filiale zum Sprengel der Ziegelhäuser Kirchengemeinde. Die Siedlung war zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden, als der Glashüttenmeister Peter Wenzel dort eine Glashütte errichtete.
Die Katholiken wurden zunächst durch den Pfarrer von Heiligkreuzsteinach betreut. Nachdem Wenzel 1734 zum katholischen Glauben übergetreten war, stiftete er für die Bevölkerung eine Kapelle, die im Bereich des heutigen Friedhofs stand und seit ihrer Fertigstellung 1738 dem Apostel Petrus geweiht war. Ende des 19. Jahrhunderts war diese Kapelle längst zu klein geworden und zudem baufällig. Daher .wurde 1895/96 in zentraler Lage eine neue größere Kapelle mit angegliedertem Schwesternhaus gebaut. Den Plan für das ebenfalls dem heiligen Petrus geweihte Gotteshaus lieferte Bauinspektor Ludwig Maier, der über Jahrzehnte als Vorstand des Erzbischöflichen Bauamts Heidelberg den katholischen Sakralbau in Nordbaden prägte.



Kirchlein und Schwesternhaus bilden ein malerisches Ensemble.

Architektur der Peterskirche

Ein einfacher natursteinsichtiger Bau in neugotischen Formen mit Dachreiter und polygonalem Chor, der zusammen mit dem gleichzeitig ausgeführten Schwesternhaus ein städtebauliches Ensemble mit pittoreskem Charme bildet.
Die Eingangsfassade ist mit giebelbekröntem Rundbogenportal und Blendbögen repräsentativ ausgestaltet. Der viel beschäftigte Architekt verwendete eine Art Standardplanung, die er geschickt der jeweiligen Situation anzupassen vermochte, so auch in Schlierbach auf der gegenüberliegenden Neckarseite
Das Peterstaler Kirchlein wurde zwischen 1994 und 2004 in mehreren Abschnitten umfassend renoviert.
Seit 1936 gehört Peterstal als Ortsteil zu Ziegelhausen, das 1975 zur Stadt Heidelberg kam.