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St. Laurentius - Wolfsbrunnensteige 14 in 69118 Heidelberg-Schlierbach


Die Gutleuthofkapelle in Heidelberg - Schlierbach

Der Kirchenbau

In einer Urkunde, die sich im Generallandesarchiv in Karlsruhe befindet, wird das Gutleuthaus in Schlierbach erstmals erwähnt. Am 23. August des Jahres 1430 wird die Kapelle von Pfalzgraf Ludwig III. (1410 - 1436) gestiftet und dem Erlöser, seiner Mutter Maria und dem heiligen Laurentius geweiht. Die Kapelle, vor den Mauern der Stadt am südlichen Neckarufer gelegen, ist ein einfacher Bruchsteinbau mit einer halbkreisförmigen Apsis im Osten und einem steilen Satteldach. Der rechteckige Grundriß ist 8,17 m lang und 5,06 m breit. Der Kirchenraum wird durch ein dreigeteiltes Fenster mit erhöhtem Mittelteil in der Apsiszone und durch zweigeteilte Fenster an der Nord- und Südseite beleuchtet. Der Innenraum ist durch eine Spitzbogentür am westlichen Ende der Nordwand zugänglich. Mauerreste des ehemaligen angebauten Gutleuthauses sind noch an der Westfassade deutlich zu erkennen. Das Innere zeigt einen einschiffigen Kirchenraum, der in einer Höhe von 5,40 m von einer flachen Bretterdecke mit profilierten Leisten abgeschlossen wird. An der Westseite ist eine hölzerne Empore eingebaut, die ehemals vom Gutleuthaus aus zugänglich war. Im Apsisbereich steht auf einer Stufe ein Blockaltar aus rotem Sandstein und an der Südwand befindet sich eine Sakramentsnische.
Die Gutleuthofkapelle, die 1883 in städtischen Besitz überging, war bis Anfang des 20. Jahrhunderts der einzige vorhandene Kirchenraum für beide Konfessionen in Schlierbach. Nach dem Bau der katholischen Pfarrkirche 1901 und der evangelischen Bergkirche 1910 wird der Kirchenraum jedoch nur noch vereinzelt für Gottesdienste genutzt.

Glasfenster

Untere Zone: Anbetung des Kindes
Mittlere Zone: Kreuzigung, flankiert links von der Heilung der blutflüssigen Frau und rechts der ungläubige Thomas
Obere Zone: Thronender Christus

Mittelalterliche Fresken

Links vom Chorfenster
Die heilige Barbara mit goldenen Locken, grünem Kleid und rotem Umhang, in ihrer linken Hand einen Turm haltend, danach die heilige Margarete, in einem braunrotem Kleid mit grünem Umhang, in der Hand hält sie einen Lilienstab.
Anschließend die Verkündigung an Maria. Diese kniet unter einer Hallenarchitektur mit Dach und Ecktürmchen. Ein Engel sendet einen goldenen Lichtstrahl von oben auf sie herab. Links von ihr kniet der Verkündigungsengel in einem roten Gewand, in seinen Händen ein Spruchband und der Kreuzstab mit der österlichen Siegesfahne.

Rechts vom Chorfenster, untere Zone:
Weihnachtsbild mit der Geburt Christi im Stall, Anbetung der Könige? und im vierten Feld eine Himmelfahrt Mariens oder Kreuzabnahme.

Rechts vom Südfenster.
Im zweiten Feld ein heiliger Bischof mit Nimbus, Stab und Buch, im dritten Feld eine Totenauferweckung mit Sarkophag.
Unterhalb der Malereien befinden sich an der Nord- und Südwand noch insgesamt 10 Weihekreuze.